„Die schönste, am reinsten erhaltene Tracht findet man auf dem sogenannten Kleinen Heuberg in den evangelischen Orten Bickelsberg, Brittheim und Leidringen.“ So steht es in der Ortsamtsbeschreibung von Sulzaus dem Jahre 1863. Bis 1995 wurde sie in dieser Form aktiv getragen und wird heute in der Trachtengruppe weiterhin gepflegt. Neben den Trachten die den Familienstand der Frau angibt, gibt es bei der evangelischen Festtagstracht eine Besonderheit: die Schiede.
Die Schiede ist ein geflochtener Korb, der von den Frauen getragen wird, welche die Hochzeitsgeschenke bringen. In der Schiede befinden sich die Gaben, welche mit dem schwarzen Wollrock abgedeckt sind, den die Braut nach der Hochzeit tragen wird.
Unverheirateten Frauen tragen einen kornblauen Wollrock mit roter Blege (Borte) und nach der Hochzeit mit einem schwarzen. Die Kopfbedeckung ist dann nicht mehr ein Kränzle sondern eine schwarze Haube.
Das Seidenmieder schließt am Hals mit einem rot, lila oder grünen Moiréband ab. Welches sich farblich als Moiréschurzbändel am Schurz wiederfindet. Geziert wird das Mieder von bogenförmig angeordneten Ösen, die lediglich einen Ziercharakter haben.
Bei den Leidringen wird als Besonderheit ein Seidentuch unter dem Mieder getragen, das jedoch nur leicht am Hals und an der Schulter zu sehen ist. Die schwäbische Sparsamkeit?
Vielen Dank an Alice Walter und den Trachtenverein von Leidringen. ♥