Ebenso wie der Simonswälder Schäppel wird die Brautkrone in St. Georgen und dem Umland von Frauen ab der Konfirmation bis zur eigenen Hochzeit getragen. Anlässe waren besondere Feiertage und Feste, unter anderem Kirchweihe, Hochzeiten oder als ledige Taufpatin. Mit einer Höhe von 38 cm Höhe und einem Durchmesser von 35 bis 40 cm zählt sie zu den größten und schönsten Schäppeln seiner Art. Er wird von Mädchen bzw. jungen Frauen ab der Konfirmation getragen, zuletzt an der eigenen Hochzeit.
Die über 100 Jahre alte Tracht befindet sich im Besitz von Sebastian Wehrle.
Knapp 3 kg wiegt die Brautkrone, die sie stolz auf dem Kopf zu schweben scheint.
Der auffallende weiße Schäppelkragen, ein sogenannter Mühlsteinkragen, wird mit einem bunten Kunstblumeboquet und einer Brosche verziert. Dieser sogenannte Mühlsteinkragen wurde im 16. Jahrhundert, der Barockzeit, von Gelehrten und Menschen der höheren Stände wie z.B. Johannes Keppler getragen. Mann kennt ihn von Gemälden der Alten Meister.
So alt ist die St. Georgener Tracht jedoch nicht, sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts ins Leben gerufen. Das Portrait könnte sich also gut in die Reihe von Lukas Kirner, dem bekannten furtwanger Mahler und Bruder von Johann Babtist Kirner, fügen.
Außerdem wird dazu eine kurze Jacke, auch Schauben oder Büble genannt, getragen. Der silberne Schäppelgürtel schließt die feierliche Tracht in der Hüfte ab. ♥